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Markus Söder und Hofbräu-Chef Michael Möller

Kultur

Maibock Anstich 2015

Der 1614 erstmalig gebraute Hofbräu Maibock ist das älteste Bockbier Münchens. Seitdem wird die Starkbierspezialität jedes Jahr im Frühling streng nach dem Reinheitsgebot frisch gebraut. Der Hofbräu Maibock hat eine Stammwürze von über 16 Prozent und einen Alkoholgehalt von ca. 7,2 Volumenprozent.

Rechtzeitig zum Wonnemonat Mai wird der Hofbräu Maibock in der letzten Aprilwoche traditionell im bekanntesten Wirtshaus der Welt, dem Hofbräuhaus am Platzl, angezapft. Die Ehre des Anzapfens hat jedes Jahr der oberste Chef des Staatlichen Hofbräuhauses, der Bayerische Finanzminister.

Zu diesem gesellschaftlichen Ereignis kamen am 29. April 2015 über 650 Gäste aus Politik und Wirtschaft in den festlich geschmückten Festsaal des Hofbräuhauses. Begleitet von den Klängen des Erzherzog-Albrecht Marsch zogen Finanzminister Markus Söder und Hofbräu-Chef Michael Möller unter lautem Beifall in den Festsaal ein.

In seiner Begrüßungsrede lobte Möller die Vorzüge des Hofbräu-Maibocks. Möller: „Freuen Sie sich auf seine malzige Fruchtigkeit, sein betont mildes Hopfenaroma und seine Vollmundigkeit“.

Traditionell wird beim Maibockanstich der „Große Hofbräu-Humpen“ verliehen, dieses Jahr überreichte Möller diesen der Familie Handelshauser, die in Alling ein Bierdepot betreiben. Möller: „Wir verleihen Familie Handeslhauser den großen Hofbräuhumpen 2015 für Ihre Zuverlässigkeit und Treue, mit der sie seit drei Generationen fast rund um die Uhr die Kunden von Hofbräu im Münchner Westen betreuten und beliefern.“

Danach hieß es Bühne frei für Markus Söder. Im letzten Jahr hatte er durch seine freche Rede viele seiner Kabinettskollegen beleidigt. Schon im Vorfeld hatte er angekündigt „ein bisserl Altersmilde walten zu lassen“. Söder: „Viele freuen sich ja auf den großartigen Django und auf den kleinen liebevollen Warm-Up von mir“. Tatsächlich war er lange nicht so bissig wie im Jahr zuvor. Zu Paul Breitner: „Ich wollte diesmal ein paar Club-Spieler einladen aber Hofbräu hat gesagt: Frust-Saufen ist hier nicht erlaubt.“ Hofbräu sei aber seine Lieblingsgsstaatsbeteiligung, ganz anders als zum Beispiel die Landesbank. Der Unterscheid zwischen Landesbank und Hofbräuhaus sei ganz einfach: Hofbräu macht immer Gewinn, nie Ärger und hat vor allem keine Österreicher! Den Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hätte er natürlich eingeladen, ihn sogar gebeten ein Grußwort zu halten. „Denn ich finde, neben einem Finanzminister muss auch ein Ministerpräsident reden und antworten dürfen. Das sollte vor allem ab 2018 gelten – denn man weiß ja nie, wer dann Finanzminister ist“ so Söder. Besonders begrüßt wurden Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die „Queen Mum von Bayern“, der „Rote Rindi“ (Markus Rinderspacher, SPD) und „Hubsi“ (Hubert Aiwanger, Freie Wähler). Zu „Maggy Bause“ (Margarete Bause, Grüne): „ Sie ist zurzeit auf einem völlig neuen Pfad. Sie hat das Ziel, Claudia Roth als nervigste Politikerin in Bayern abzulösen“.

Unterstützt durch Michael Möller, zapfte Söder danach mit drei Schlägen das erste Fass an. Im begehrten Sammlerobjekt, dem HB Maibock-Krug, durfte nun endlich der süffige HB-Maibock probiert werden.

Die Gäste waren alle in freudiger Erwartung auf das „Derblecken“ von Django Asül. Seit Asül die Festrede hält, ist der Maibockanstich zu einer ernsthaften Konkurrenz zum Politiker-Derblecken auf dem Münchner Nockherberg. Django Asül, niederbayrisch-türkischer Kabarettist mit unverwechselbar niederbayerischem Akzent legte sofort richtig los:

Auszug aus der Rede:
Dieses Jahr feiern wir zwei historische Großereignisse: 100 Jahre FJS. Und natürlich noch weitaus imposanter: 48 Jahre Markus Söder. Was Pep Guardiola für den FC Bayern, ist der Söder für Bayern. Ich warte ja schon immer drauf, dass amoi deine Hose platzt.

Der Söder ist richtig gut im Geschäft. Die Finanzen in Bayern laufen von selber. Drum kümmert er sich hauptsächlich um seine Schauspielkarriere. Als er Heimatminister geworden ist, hat der Markus extra vom BR eine Serie dazu drehen lassen. Dahoam is dahoam. Da hat der Söder einen uneigennützigen, charmanten Politiker gespielt. Zuschauer waren irritiert. Aber die Kritiker haben geschrieben: Sie hätten Söder diese Verwandlungsfähigkeit nicht zugetraut.

Tipp an Rinderspacher und Pronold: Ihr seid zu brav. Lasst mal ab und zu den Drecksack raus. Macht mal mit bei Daheim is daheim. Oder nehmt euch ein Beispiel an EU-Kommissionschef Juncker. Der ist mit Leib und Seele ein echter Drecksack. Deshalb ist er auch Chef der EU-Kommission geworden. Das wollte die Merkel so. Die Merkel sagt: Wer wie die EU mit Schurkenstaaten wie Russland, Amerika oder China zu tun hat, braucht selber einen Schurken an der Spitze. Im Prinzip hat der Juncker aus Luxemburg die größte Geldwaschanlage der Welt gemacht. Da hat selbst die Mafia gesagt: Reschpekt. Neben dem Juncker sind wir Mafiosi ja nur albanische Hütchenspieler.

Warum ist die Nahles Arbeitsministerin? Weil sie sehr gute Erfahrungen damit gemacht hat, nicht zu arbeiten. Drum will sie, dass die Leute spätestens mit 63 aufhören zu arbeiten.

Als Frau wird man immer gefragt werden: Warst du schon vor der Quote da oder wegen der Quote? Wenn sie sagt: Nein, schon vor der Quote, heißt es: Gott sei Dank! Ich hätte mal eine Fachfrage. Wenn Sie sagt, sie ist dank der Quote da, heißt es: Herzlich willkommen, ich hätte bitte gerne einen Cappuccino.

Und die deutsche Öffentlichkeit kann mit dem Ukraine-Thema ja bis heute nix anfangen. Die meisten fragen sich: Wofür braucht ein Ukrainer einen Staat? Nicht mal die Oberkrainer haben einen gehabt. Klingt jetzt vielleicht einfältig. Aber die einzigen Ukrainer, die man in D kannte, waren die Klitschkos. Und drum dachte man halt: Der Ukrainer an sich futtert eine Milchschnitte nach der anderen und haut seinem Gegenüber eins in die Fresse.

Ganz arm dran sind beispielsweise die Fallschirmjäger. Denen fehlen Sturmgewehre und Nachtsichtgeräte. Was ja im Ernstfall zu einer gewissen Unwucht führen kann. Der Fallschirmjäger muss im Kriegseinsatz erst mal den Feind fragen: Sag mal, ist es noch finster draußen?

Seehofer war natürlich richtig sauer auf die Bause. Nach China fahren und dann den Ai Weiwei treffen. Das ist wie wenn man den FC Bayern besuchen will und dann macht man ein Interview mit dem Müller-Wohlfahrt.

Die Bause ist eine gute Haut. Die wollte da bestimmt nicht den Seehofer düpieren. Wahrscheinlich wusste sie gar nicht, dass der Ai Weiwei ein Dissident ist. Woher auch. Ai Weiwei, das klingt ja eher nach einem Einsiedlerhof in der nördlichen Oberpfalz.

In München kam es dann auch zu einem Hungerstreik in einem Lager. Als die Polizei anrückte, sind die Flüchtlinge auf die Bäume rauf. Da wurde es dramatisch. Gut, einige Politiker haben es eher pragmatisch gesehen. Die haben gesagt: Hunger haben sie schon. Kalt wird es auch. Irgendwann plumpsen die schon runter.

Wie aber wirklich Willkommenskultur in Bayern aussieht, hat in dieser Situation Sozialministerin Emilia Müller bewiesen. Sie ist hin, hat raufgeschaut zu den Flüchtlingen auf den Bäumen. Und dann hat sie gesagt: We in Bavaria don´t climb on trees. Da waren die Flüchtlinge so perplex, dass sie fast runtergeplumpst sind.

Im Anschluss wurde das eigens vom Küchenchef des Hofbräuhhauses kreierte Maibock-Menu serviert: Streifen vom fränkischen Karpfen im Bierteig gebacken auf Vogerlsalat; Kalbslende und Ochsenbackerl mit Rotweinsoße, Marktgemüse & Serviettenknödel; Dessertbuffet

Ob die Rede von Django Asül einigen Anwesenden auf den Magen geschlagen hat, war nicht ersichtlich. Allen hat das Menu offensichtlich gemundet und auch das HB-Dessertbufett war ständig umlagert.

Ingeborg Hoffmann

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